Wer eine ungewöhnliche Spitfire sucht ist bei diesem Bausatz genau richtig. Schauen wir mal, welche Möglichkeiten der Bausatz bietet – stellvertretend für die vielen Spitfire-Bausätze von Eduard.
Die Spitfire HF Mk.VIII
Anders als es das Packungsbild vermuten lässt, handelt es sich bei der HF Mk.VIII um einen Höhenjäger. Das HF weist darauf hin. Erkennbar sind die Höhenjäger an den längeren, spitz zulaufenden Tragflächen. Alle Maschinen, die mit diesem Bausatz gebaut werden können weisen dieses Merkmal auf.
Was ist drin?
Beim Öffnen des Stülpkartons kommen fünf blaugraue Spritzlinge, ein Klarsichtspritzling, Abdeckmasken und ein kleiner, bedruckter Ätzteilbogen zum Vorschein. Alles schön in Klarsichthüllen verpackt. Abgerundet wird der Inhalt durch ein kleines, farbiges Heftchen, die Bauanleitung.
Eduard produziert Standardspritzlinge für alle 1:72er Spitfire-Bausätze. Hinzu kommt ein Spritzling, mit versionsspezifischen Teilen, im Wesentlichen Rumpfhälften und Tragflächen. Hier gehen die Unterscheide bis zur letzten Klappe ins Detail. Erreicht wird dies durch Werkzeugeinsätze für die versionsspezifischen Bereiche.
Durch dieses Konzept kann Eduard eine Fülle von genau wiedergegebenen Versionen herausbringen und dabei die Formenkosten im Griff behalten. Und unsere Grabbelkiste freut sich auch. So wandern von den 181 Spritzgussteilen gleich 83 dorthin. Dazu gehören auch die Außenlasten, die der Version entsprechend nicht gebraucht werden.
Die Spritzlinge
Der Aufbau des Bausatzes ist klassisch, d.h. je zwei Rumpf- und Tragflächenhälften werden um die Kleinteile erweitert. Schauen wir uns die Spritzlinge mal genauer an.
Der Bausatz bietet viele Wahlmöglichkeiten. Beispielsweise kann man die Instrumente klassisch anmalen, ein Decal aufkleben oder die beiden Ätzteile dafür verwenden. Dafür sind auch unterschiedliche Teile zur Auswahl vorhanden. Ätzteile sind ja nicht jedermanns Sache. Die Gurte würde ich aber auf jeden Fall verwenden. Sie sind am fertigen Modell sehr gut zu sehen.
Der Versionsspezifische Spritzling F ist für eine Maschine mit klassischer Haube (Highback), Kanonenbewaffnung (Beule in der Abdeckung auf der Tragfläche) und frühem Fahrwerk (keine Beule über dem Fahrwerk).
Detaillierung und Ausführung aller Teile sind sehr gut. Besonders die Oberflächendetails wissen zu gefallen. Feine Linien und zahlreiche Nieten sorgen für ein realistisches Aussehen. Ich finde es schön, dass sich immer mehr Hersteller genauer mit den Oberflächen der Originale beschäftigen und nicht einfach nur Linien ziehen.
Das Eduardtypische Rad mit den Klarsichtteilen enthält Teile für alle Spitfire-Versionen. Vieles davon wird nicht gebraucht. Der Durchblick bei den Klarsichtteilen ist in Ordnung.
Das Zubehör
Die Ätzteile für das Cockpit sind fein bedruckt.
Und natürlich liegen beim ProfiPack wieder selbstklebende Masken bei.
Die Decals sind sauber ausgeführt. Ein Extrabogen enthält alle Stencils, für die natürlich eine extra Anleitung vorhanden ist.
Die Bauanleitung
Die Anleitung in Eduard-Manier beginnt mit einem sehr allgemeinen Teil über die späteren Spitfire. Daher erfährt man leider wenig über die HF Mk.VIII. Einzelne Beschreibungen zu den möglichen fünf Maschinen und deren Geschickte weiter hinten erfreuen hingegen sehr.
Die Anleitung führt auf zehn Seiten klar und verständlich zum Ziel.
Ein richtiger Knaller sind die fünf möglichen Versionen. Alles echte Exoten in jeder Spitfire-Sammlung. Man hat hier die Qual der Wahl.
Rote Tragflächenspitzen und orange (!) Roundels. Bunter als die südafrikanische Version geht es kaum.
Schön ist, dass auch eine zweifarbige Lackierung dabei ist; für alle, die keine Lust auf Tarnschemen haben.
Fazit
Das gefällt:
- Fünf sehr attraktiven Varianten des „Feuerspucker“ (Spitfire)
- Viele Möglichkeiten seine Maschine zu bauen: z.B. Haube offen oder geschlossen, separate Quer- und Seitenruder, optionale Ätzteile,…
- Tolle Oberflächenstruktur und viele Details
- Sinnvolle Ätzteile
- Kurze Beschreibung der jeweiligen Originale in der Anleitung
Wenn ich noch drei Wünsche gehabt hätte:
- Separate Höhenruder und Landeklappen
- Eine Pilotenfigur
- Etwas mehr Informationen zum Original
Euer Jürgen von der SIM
(September 2022)
P.S. Ein interessantes, halbstündiges Video von „Metodi Metodiev“ über den Bau einer 72er Spitfire von Eduard findet Ihr hier. Es ist in englischer Sprache mit deutschem Untertitel.