Flugzeugträger CVH-05 „Konrad Adenauer“
Den ersten einsatzfähigen Flugzeugträger der Deutschen Marine gibt es jetzt im Modell. Schauen wir mal genauer hin:
Als Zugeständnis an die seit langem anhaltenden Forderungen der USA, die Militärausgaben innerhalb der NATO, sowie die Teilnahme an Auslandeinsätzen mit UNO-Mandat anteilig zu erhöhen und um auch zukünftig mit einer mobilen, schwimmenden Basis für Hubschrauber und Flugzeuge ausgerüstet zu sein, hat die Bundesregierung vor viereinhalb Jahren in einem Sommerloch unbemerkt von der Öffentlichkeit beschlossen, für die Bundesmarine einen eigenen Flugzeugträger zu entwickeln, welcher auch als Typ-Schiff für drei weitere Einheiten dienen soll. Nach einer dreieinhalb jährigen Bauzeit, was schon alleine für sich gesehen für die Bundeswehr einen Rekord darstellt, wird nun dieses Jahr im April der erste, wirklich einsatzfähige deutsche Flugzeugträger seinen Dienst antreten.
Das Projekt, welches eine deutsch-französische Kooperation darstellt und als solches auch entsprechend mit einer deutsch–französischen Mannschaft betrieben werden soll, konnte lange Zeit vor der Öffentlichkeit geheim gehalten werden und wurde bis vor kurzem ohne großes Medieninteresse vollendet. Gebaut wurde das Schiff unter größter Geheimhaltung in einer bekannten norddeutschen Werft, welche aus Geheimhaltungsgründen hier nicht genannt werden darf. Sie ist die einzige deutsche Werft mit entsprechender Kapazität und Erfahrung im Bau von Großschiffen mit über 300m Länge.
Die Konrad Adenauer ist im Prinzip eine um ca. 10% verkleinerte Kopie der bereits veralteten amerikanischen Nimitz Klasse und basiert folglich auf den entsprechend skalierten Original-Bauplänen dieser erfolgreichen Trägerklasse. Diese wurden noch unter der damaligen Regierung von Donald Trump, als sein erster großer Deal im Amt, per Dekret für die Weitergabe an das Bundesverteidigungsministerium freigegeben.
Allerdings mussten diese Pläne auf einen „konventionellen“ Antrieb umgearbeitet werden, da die Bundesrepublik aus politischen und ökologischen Gründen keinen Nuklear-Antrieb einsetzen wollte. Der hierbei verbaute Antrieb stellt, ebenso wie die verwendete Radar- und Tarntechnologie, ein Novum in der deutschen Großschiffstechnologie dar. Als Antrieb wird die bei den U-Booten der Klassen 212 und 214 bereits erfolgreich getestete und eingesetzte Brennstoffzellenanlage von HDW verwendet – nur eben deutlich größer. Die Bezeichnung H in CVH steht hierbei für Hydrogen, bzw. Wasserstoff-Antrieb. Die insgesamt 8 Wasserstoff-„Reaktoren“ erzeugen eine Gesamtleistung von 54.000 kW, welche auf vier sogenannte Pod-Antriebe (Siemens-Schottel-Propulson) verteilt wird. Dieses System wird bereits seit etlichen Jahren erfolgreich bei großen Kreuzfahrschiffen eingesetzt. Die vier Propellergondeln lassen sich dabei um 360° schwenken, was, zusammen mit einem Bugstrahlruder, das Manövrieren und Anlegen in den Häfen erleichtert.
Die Antriebsleistung soll voraussichtlich für eine Geschwindigkeit von 28 – 30 Knoten ausreichen. Die Konrad-Adenauer ist für eine Verdrängung von ca. 95.000 Tonnen (voll beladen) ausgelegt. Die endgültige Vermessung erfolgt nach der abgeschlossenen Endausrüstung.
Ein weiteres Novum ist die verwendete Farbe für den Rumpf und die Aufbauten. Hier wird eine Farbmischung verwendet, die bereits erfolgreich bei Flugzeugen der USAF eingesetzt wird. Ähnlich des „Have Glass V“ Anstrichs, welcher auf der RAM-Technologie (Radar Absorbing Material) basiert, soll auch diese Lackierung Radarstrahlen absorbieren und die Radarsignatur großer Schiffe um bis zu 80 % verringern. Im Gegensatz zu dem „Have Glass V“ Anstrich, welcher aufgrund seiner besonderen Metallpartikel dunkel und einfarbig erscheint, ist der „Fog two“ genannte Anstrich mehrfarbig und variiert in seiner Beimischung an Mikro-Metallpartikeln. Dies hat den positiven Nebeneffekt, dass der Tarneffekt auch optisch funktioniert. Ein bekannter deutscher Farbenhersteller mischt für die Bundesmarine diese spezielle Farbzusammenstellung in US-Lizenz an. Eine zusätzliche Nachrüstung mit ALDC-Technologie ist ebenfalls im Gespräch.
Als Bordflugzeuge stehen mehrere Flugzeugmuster zur Wahl. Da es ein Kontingent aus französischen und deutschen Einheiten geben wird, steht die französische Rafale M als eine der Trägermaschinen bereits fest. Vor diesem Hintergrund erklären sich nun auch die Gerüchte der vergangenen Jahre über die geplante Einführung amerikanischer F/A 18E und EA 18G bei der Luftwaffe bzw. den Marinefliegern. Da es in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist, dass der Eurofighter EF2000 Typhoon die Trägerzulassung bekommt, macht die Einführung dieser bereits langjährig erprobten Trägerflugzeuge Sinn. Dennoch werden zwei Eurofighter auf Trägerstandard umgerüstet, um entsprechende Tests über deren Verwendbarkeit in den nächsten Monaten durchzuführen.
Als Bordhubschrauber ist der NH/MH 90 Sea Lion geplant, der sich momentan in der Erprobung bei den Marinefliegern befindet. Sollte der noch nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, gibt es immer noch einige einsatzbereite Mk.41 Sea King, die hier aushelfen könnten.
Zur Selbstverteidigung gegen See- und Luftangriffe sind neben den elektronischen Störmaßnahmen auch vier 20 mm Phalanx-CIWS-Gatlinggeschütze (Close-In Weapon System) aus US-Beständen, sowie 3 Sea-Sparrow-vierfach Starter an Bord.
Erste offizielle Fotos vom Bau, Stapellauf und der Überführung über den Ems-Kanal nach Wilhelmshafen an den Ausrüstungs-Kai, können hier abgerufen werden….
Holger Siegel
(April 2021)
P.S. Hier noch ein paar Daten zum Bausatz:
- Hersteller: ARII
- Maßstab: 1/700
- Material: Kunststoff
- Art.Nr.: 08/15-2021