Die F.XVII war die erste Seafire-Version mit einer tropfenförmigen Kabinenhaube. Als Weiterentwicklung der Mk. XV besaß sie ein verstärktes Fahrgestell und zusätzlich verstärke Flügel, die eine höhere Waffenlast mit sich führen konnten. Hauptsächlich von der Firma Westland in Lizenz produziert, entstanden 232 Exemplare dieses Typs, die bis in die Fünfzigerjahre im Einsatz standen. Danach fanden sie als Schulungsmaschinen noch weitere Verwendung.
Zum Modell:
Airfix brachte 2011 diesen Bausatz aus neuer Werkzeugform auf den Markt und eröffnete somit die Möglichkeit, ein zeitgemäßes Modell dieses formschönen Jägers bauen zu können.
Um es gleich vorweg zu sagen: Der Bau dieses Modells hat durchweg großen Spaß gemacht! Schon beim ersten Anpassen der Teile fällt auf, wie gut Airfix die Proportionen dieser fliegenden Legende getroffen hat. Die Passgenauigkeit ist gut und während der gesamten Bauzeit treten keinerlei größere Probleme auf. Das Einzige, was ich zur Aufwertung zugekauft habe, waren Sitzgurte von Eduard und ein Auspuffset der Firma Quickboost. Ansonsten wurde das Modell inklusive Decals “out of the Box” gebaut.
Alle Ruder können separat im angewinkelten Zustand angebaut werden. Die Landeklappen und die Kanzel lassen sich wahlweise offen oder geschlossen darstellen. Bei den Reifen darf man sich entscheiden, ob abgeplattet oder nicht. Und wer seine Seafire etwas exklusiver darstellen möchte, kann sogar sein Modell im “Gottesanbeterin-Look” mit hochgeklappten Tragflächen bauen.
Ich entschied mich für den Bau einer Maschine der No.800 Naval Air Squadron, die 1947 zeitweise von der HMS Triumph auf den Flughafen Hal-Far auf Malta verlegt worden war.
Da mein Vorbild einen einfarbigen Tarnanstrich in Extra Dark Sea Grey aufwies, wendete ich zum Aufwerten einen kleinen Trick an:
Einzelne Segmente der oberen Tragflächen und des Rumpfes werden nach dem ersten Farbauftrag abgeklebt. Nun werden weitere Segmente mit unterschiedlichen Varianten der Grundfarbe besprüht und zwar sowohl aufgehellt als auch abgedunkelt. Dazwischen wird immer wieder abgeklebt. Anschließend werden alle Gravuren mit einem feineren Edding-Filzstift nachgezogen. Das Modell ist nun stark “überschminkt”. Diesen Effekt nimmt man nun wieder etwas zurück, indem man mit der Grundfarbe erneut die gesamte Oberfläche übernebelt. Diesmal aber nun stark verdünnt mit ca. 90% Verdünner. Danach zeichnet man nur die geraden Gravuren mit einem feinen Bleistift nach. Das eigentlich einfarbige Modell wirkt nun auf unterschwellige Weise “mehrfarbig” und damit deutlich lebendiger. Ein dezentes Chipping und etwas Auspuff-Schmauch unterstützen dabei.
Für die Lackierung inklusive Versiegelung benutzte ich ausschließlich
Produkte der Firma Mr. Hobby (Gunze).
Die Decals von Cartograf sind von guter Qualität und stabil genug, um sich mit etwas Geduld und Weichmacher um jede “Biegung” legen zu lassen.
In vollem Ornat mit Zusatztank und ungelenkten Raketen überzeugt das Seafire-Modell als Jagdflugzeug mit kraftvoller Eleganz.
Fazit: Ein Bausatz, auf den ich einfach mal Lust hatte und der sich richtig gut “weggebaut” hat. So sollte Modellbau öfter funktionieren!
Marco Doehring
(Februar 2019)