Lange Zeit war die zu geringe Reichweite und Tauchzeit von deutschen U-Booten ein noch zu lösendes Problem. Innovative Lösungen, wie der Seeteufel sollten es lösen. Das Boot wurde schließlich zum tauchfähigen Bohrturm.
>Um die Tauchzeit von U-Booten zu verlängern wurde Ende 1944 aus zwei schon zur Verschrottung freigegebenen Booten des Typs VII C ein Prototyp des als U-Zerstörer geplanten Typs VII K gebaut. Durch die Katamaran-Bauweise konnte mehr Treibstoff für lange Fahrten über Wasser mitgenommen werden. Getaucht konnte die Reichweite durch speziell entwickelte Strömungs-Segel enorm gesteigert werden.
Vor Kriegsende fanden noch einige Erprobungsfahrten statt. Es wurde wahrscheinlich am 8.5.1945 in der Nähe der Geltinger Bucht bei der Operation „Regenbogen“ von der eigenen Besatzung versenkt.
Das Boot galt nach dem Krieg lange als verschollen, wurde aber 1951 einem französischen Forscherteam unter Leitung von Jacques Cousteau vergeblich zum Kauf angeboten. Seine letzten Fahrten machte das als „Seeteufel“ getaufte Boot nun unter kanadischer Leitung. Eine Firma für geologische Unterwasserforschungen erwarb das Boot und nutzte es noch etliche Jahre als Forschungsplattform für Tiefsee-Bohrungen. Hierfür wurde auf dem Backbordrumpf ein Bohrturm errichtet, welcher satellitengestützt unter Wasser Bohrungen durchführen konnte.
Der spezielle, auf Fische beruhigende Tarnanstrich machte es möglich, ungestört und gefahrlos die Unterwasserwelt aus nächster Nähe und zu erkunden.
Der weitere Verbleib des Bootes konnte nicht weiter recherchiert werden, seine Spur verliert sich Mitte der 70er Jahre im pazifischen Raum. Mehr zum Seeteufel findet Ihr hier: Typ-VIIK-Seeteufel.
Auf Basis des Revell-Bausatzes des Typs VII von Revell und seltener Pläne baute ich das Modell in 1:350.
Holger Siegel
(April 2020)
Weitere Berichte von Holger Siegel
Kawanishi A9K2 – Ichi-Ban Typ 2-62 – Codename (Fritz) in 1:72