Es gibt Bilder, die man nicht vergisst. Die Menschenschlange vor dem Eduard-Stand in Telford auf der Scale Model World im November 2018 ist so ein Bild für mich. Viele wollten vorab exklusiv den neuen Tempest-Kit ergattern bevor er in den regulären Handel kommt. Eduard verkaufte deutlich vor Ende der Messe sämtliche Vorräte. Und wirklich jeder, den ich mit einem solchen Bausatz den Messestand habe verlassen sehen, hatte ein breites Grinsen im Gesicht!
Und das auch vollkommen zu Recht! Eine Hawker Tempest von Eduard aus moderner Werkzeugform? Da war die Freude groß und die Erwartungen hoch. Letztere wurden von Eduard dann auch voll erfüllt.
Es erwarten einen sauber gegossenes Plastik, sehr fein versenkte Gravuren und ein hoher Detaillierungsgrad. Auch die “gehauchten” Nieten, mittlerweile so etwas wie ein Markenzeichen dieser Firma, erfreuen uns auch hier wieder. Auf der Messe wurde uns versichert, dass der Bausatz (anders als der Vorgänger aus gleichem Hause) nun eine korrekte Rumpflänge aufweist.
Dass sämtliche Ruder und Klappen separat beiliegen, kann mittlerweile schon als Standard angesehen werden. Wieder befinden sich die Klarsichtteile an einem kreisrunden Gießast und sind wie gewohnt sauber und schlierenfrei.
Cockpitbau ist bei Eduards Eigenproduktionen immer eine Freude. So auch hier. Die vielen feinen Details (über 30 Teile!) inklusive Innenverstrebung lassen sich zusätzlich durch einen tollen Satz Photoätzteile aufwerten. Die beigelegte Maskierfolie hilft beim Abkleben der Kanzel.
Auch die glänzenden Decals von Cartograf sind wie immer sauber gedruckt und auf dem gewohnt hohen Niveau.
Sechs Versionen können gebaut werden. Allesamt in Großbritannien stationierte Maschinen im klassischen “Day Fighter Scheme” aus Dark Green und Ocean Grey auf der Oberseite sowie Medium Sea Grey auf der Unterseite. Die Hälfte dieser Maschinen tragen Invasionsstreifen.
Interessanterweise fehlen Decals für eine Maschine von Pierre Clostermann, den mit Abstand bekanntesten Tempest-Piloten. Aber die behält sich Eduard sicher für eine spätere Wiederauflage vor.
Hat man mit diesem Bausatz schon ein sehr gute Basis, kann man den Kit zusätzlich noch mit zahlreichen Zurüstteilen aus eigenem Hause wie z.Bsp. abgeflachte Räder oder Abgasrohre aufwerten. Auch ein verbessertes Instrumentenbrett aus der neuen “Löök”-Reihe ist inzwischen erhältlich.
Mittlerweile wurde auch schon eine spätere Version der Tempest Mk.V nachgelegt.
Für eine Tempest Mk.II mit Bristol Centaurus Triebwerk müsste Eduard u. A einen komplett neuen Rumpf anfertigen. Aber Eduard ist keine Firma, die einen solchen Aufwand scheuen würde. Man darf also gespannt sein!
Fazit: Mit Abstand die beste Tempest in 1:48! Eduard schickt seinen alten Short-Run in den verdienten Ruhestand, indem man selbst für einen zeitgemäßen Nachfolger sorgt.
So erfüllt man Kundenwünsche!
Marco Doehring (April 2019)