Seit vielen Jahren komme ich schon zur Messe nach Nürnberg. Auch beruflich bedingt verbringe ich meistens 2 Tage dort, fast ausschließlich in den Hallen 7, 7a und 4a. Dort sind Modellbau und -eisenbahn angesiedelt. In den letzten Jahren hat die Beteiligung nachgelassen, es sind weniger Stände als früher. Früher wurde ich, besonders an Sonntagen, fast von den Besuchern durch die Halle geschoben, heute herrscht Leere auf den Gängen. Die Messe hat reagiert, und die Veranstaltung war dieses Mal einen Tag kürzer – dennoch war reichlich Zeit und Ruhe, einige Punkte ausgiebig zu betrachten und zu erörtern.
Aus meiner Sicht (Ich baue bevorzugt alles in 1:72) gab es durchaus interessante Neuheiten und vielfältige Infos rund um unser Hobby. Nicht so sehr bei den großen Anbietern, umso mehr legen sich die kleinen ins Zeug. Für mich sind aber außer den Artikeln auch die Leute wichtig, eine Messe dieses Ranges bringt die Branche an einem Ort zusammen, das kann kein Internetforum leisten.
Aber nun zu dem, was den Modellbauer besonders interessiert, meine Highlights aus Nürnberg. Panther, Tiger und E-Serie sind ja nicht wegzudenken. Ryefield, Trumpeter und Hobbyboss hatten auch schon Muster dastehen. Spannender, weil viel seltener sind aber ungarische Panzer: ROHAMLOVEG (hatte ich noch nie gehört), ein Modell in 1:35 gibt es bei Hobbyboss.
Und ein Panther von Hobbyboss:
In 1:72 hat IBG ein großes Sortiment an Ungarn. Das wird dieses Jahr weiter ausgebaut. Und mit World at War kommt aus Polen ein neuer Anbieter. Die Panzermodelle sind ähnlich wie die aus der Reihe First to Fight, das Begleitheft ist hier englisch. Das wird spannend, auch für Wargamer.
Bei den Flugzeugen war dieses Mal Special Hobby für mich am interessantesten. Die Do 27 kommt jetzt wirklich, hier gab es Probleme im Formenbau. Eine neue FH-1 Phantom weckt Erinnerungen an frühe tschechische Modell, die vor fast 30 Jahren Maßstäbe setzten. Heute dürfen wir aber eine viel höhere Qualität und auch eine einfachere Baubarkeit voraussetzen. Eine J-37 in Zusammenarbeit mit Tarangus gab es schon in 1:48. Dieses Jahr dürfen wir und auf die ganze Familie in 1:72 freuen. Auch eine ganz neue Meteor ist geplant, dieses Mal die späten Zweisitzer NF-11, -12, -13 und -14.
Eine Supersensation ist die Ratte, der geplante deutsche 1000-Tonnen-Panzer, in 1:72 von Modellcollect.
Projektstudien als Modell haben schon seit Jahren Konjunktur. So kommt in 1:48 von Amusing Hobby auch ein Modell des Focke-Wulf Triebflügels.
Leider gab es nicht an allen Ständen Modelle als Muster zu sehen, das Geschäftliche steht nun mal im Fokus auf dieser Messe. Ankündigungen gibt es noch genug. Bei den Großen haben vor allem Airfix und Revell sowie Italeri gebaute Modelle gezeigt. Von Italeri zum Beispiel die Flugzeuge 1:32 und das neue Schnellboot S-38 in 1:35.
und ein Bilderbogen vom Airfixstand
Größe ist nach wie vor ein Trend bei den Modellen, hier ein 1:24er Stuka Ju 87 B von Trumpeter. Die Ankündigung ist realistisch, vergangenes Jahr kam ja die entsprechende A-Version auf den Markt.
Bei Revell steht im Mittelpunkt die schon angekündigte die Beaufighter in 1:48, außerdem gibt es eine Reihe interessante Neuauflagen in 1:72. Auch hier eine kleine Galerie:
Zuletzt noch einige Fotos vom Tamiyastand:
Sport- und Rennwagen in verschiedenen Maßstäben
Die Me 109 G-6 in 1:48 ist ja schon auf dem Markt, die Präsentation zeigt den aufwändigen Bausatz sehr schön:
Unter dem Strich bin ich mit der Messe 2018 durchaus zufrieden. Unser Hobby wird in diesem Jahr ausreichend mit Neuheiten versorgt, auch wenn es keine ausgesprochene Flut mehr ist.
Viel Spaß für das neue Modellbaujahr wünscht Stefan
(März 2018)